Wenn wir „Content!“ hören, erstarren wir wie das Reh im Lichtkegel der nächtlichen Strasse. Wir haben Angst. Es heisst: Content koste viel Zeit. Content brauche Schreib-Skills. Content müsse perfekt sein. Stimmt das? Ich sage nein. Es geht auch mit einem Content-Quickie. Und der geht so…
Mit diesen zwei Tipps beschleunigen Sie Ihre Content-Maschine. Unser Versprechen: Doppelter Output in der Hälfte der Zeit. Unser Fokus hier: Text und Video. Lust auf einen Content-Quickie? Los geht's!
#1 Texte schneller schreiben
Content sehen viele in erster Linie als Schreib-Akt. Und der muss gekonnt sein. Wirklich? Klar macht eine saubere Sprache mit richtigem Duktus in fehlerfreier Darreichung die beste Falle. Klar müssen Syntax und Semantik stimmen. Und klar ist die Arbeit an der Sprache auch Arbeit am Gedanken.
Doch das muss nicht immer in einer hundertfachen Korrektur-Iteration enden. Diesen Post hier zum Beispiel, den werde ich in rund 30 Minuten fertig haben. Es ist jetzt 15:30 am 10. April 2019. Wie das geht?
Der Content-Quickie Mindset - in 6 Schritten zum Text:
- Starten Sie mit dem Ende im Kopf, der Conclusio: Was soll der Lesende vom Content-Stück mitnehmen? Was soll hängenbleiben? Was soll er konkret tun (z.B. klicken, liken, sharen)?
- Dann begeben Sie sich gedanklich zum Anfang und fragen sich: Wo steht der Lesende zu Beginn, bevor er den Text liest? Was ist dessen Status Quo? Was weiss er? Was nicht?
- Dann schliessen Sie die Brücke zwischen Status Quo und Conclusio. Beantworten Sie die Fragen. Mit logischen Schritten, Fakten, Bildern, angereichert mit Analogien, Metaphern und sonstigen Tricks vom Texter-Buffet. Fackeln Sie nicht lange mit dem ersten Entwurf. Einfach rauslassen. Echt. Es ist schliesslich ein Content-Quickie...
- Tipp im Tipp 1: Schreiben Sie aus der ersten Person („Aus meiner Erfahrung…“. Das macht mehr Lust als wenn ich in der dritten Person schreibe („Wie eine Studie aus den USA zeigt…“ so ein Quatsch)
- Tipp im Tipp 2: Nutzen Sie ein Schreibprogramm ohne Firlefanz (z.B. iA Writer), setzen Sie Ihren Noise-Cancelling Headset ohne Musik auf (z.B. Sony WH-1000XM3) und schalten Sie alle Ablenker ab (Social und sonstige Zeit-/Aufmerksamkeits-Diebe)
- Tipp im Tipp 3: Lassen Sie sich verd**** nochmal nicht ablenken. Nein, auch nicht von Musik. Kindern. Hund.
#2 Videos schneller drehen
Ich stand schon als Teenager vor der Kamera. TV-Spots und dergleichen. Kein Star. Aber immerhin ein paar Lektionen fürs Leben gelernt. Zum Beispiel:
- "Meine Stimme klingt scheusslich" (tut sie nicht).
- "Ich wirke unsicher" (tust du nur dann, wenn du dir einredest, du seist unsicher).
- "Mir glaubt eh kein Schwein" (ist nur dann der Fall, wenn du keine Ahnung hast, wovon du redest).
Es gibt tausende Ausreden, um nicht vor die Kamera zu stehen. Und es gibt einen Grund, weshalb Sie es gleich jetzt tun sollten: Sie haben eine Story, eine Geschichte, etwas Wertvolles zu sagen. Ja, Sie! Sonst würden Sie im professionellen Leben nicht da stehen, wo Sie stehen. Drum los von Rom, Handy raus, Arm gestreckt und "MAZ ab"!
So geht der Content-Quickie in Sachen Video:
- Starten Sie mit dem Ende im Kopf, der Conclusio (das hatten wir doch oben schon, oder?): Was soll der Zuschauer von Ihrem Video am Schluss mitnehmen? Was soll hängenbleiben? Was soll er konkret tun (z.B. klicken, sharen, liken).
- Dann begeben Sie sich gedanklich zum Anfang Ihres Videos und fragen sich: Wo steht der Zuschauer zu Beginn, bevor er das Video sieht? Was ist sein Wissensstand?
- Dann schliessen Sie die Brücke zwischen Status Quo und Conclusio. Mit logischen Schritten, angereichert mit Anekdoten aus dem eigenen Leben, aus dem Beruf. Vermeiden Sie Allgemeinplätze und Plattitüden, die Sie irgendwo aufgeschnappt haben. Seien Sie vor allem sich selbst.
- Verzetteln Sie sich nicht in Technologie, Mikrofon, Kamera und dergleichen. Das kostet nur Zeit. Und es interessiert eh kein Schwein, ob der Hintergrund verschwommen ist. Wichtig ist Ihre Story. Mehr nicht. It’s not the Car. It’s the Driver.
- Tipp im Tipp: Nutzen Sie den Fundus an Stories, die Sie selbst erlebt haben. Der Vorteil: Niemand kann sagen "das stimmt nicht". Erlebt ist erlebt. Sammeln Sie diese in Ihrem Kopf. Und dann lassen Sie diese Geschichten raus. Zur passenden Gelegenheit (...das funktioniert übrigens auch in anderen Kontexten, zum Beispiel auf der Bühne, bei Vorträgen, Tischreden, Interviews und, und, und…).
Content Quickie auf einen Nenner
Auch wenn ich Content-Kreation als Content-Quickie hier als einfach und easy darstelle, es ist auch für mich jedes Mal ein Kraftakt. Ich muss die Anfangs-Resistenz überwinden, bis das Schwungrad läuft. Ich muss mich einrichten und mich abschirmen. Dann muss ich produzieren, rausstampfen, machen. Es ist schwere Arbeit. Und wissen Sie warum es schwer ist? Weil wenn's einfach wäre, dann würden's alle tun.
So, jetzt ist es 16:05. Und es handelt sich ja um einen Content-Quickie. Drum zur Conclusio:
Unser Sofort-Umsetz-Tipp für Sie
Machen Sie den Schritt, produzieren Sie ab jetzt täglich Content. Lassen Sie's raus. Andere können das auch. Branson tut's. Casey Neistat. Die Kanzlerin. Gary Vee. Und ich (unüberhörbar bescheidener Zürcher...). Wir alle machen Content „quick and dirty“. Sie bald auch. Sonst hätten Sie nicht bis hierhin gelesen ;-)
Oben ist ein Screenshot aus unserem HubSpot-Portal vom Traffic auf unserer Site, mehrheitlich getriggert von unserer Content-Performance. Das Gute: Content machen, auf die Schnelle (aber auch in die Tiefe), das funktioniert - wenn man's über die Zeit immer wieder macht.
Und wenn Sie’s nicht glauben, dann lade ich Sie ein, 500 Blog-Posts, 400 Videos und 4'000 Tweets zu machen. Rufen Sie mich danach an, damit wir unsere Performance miteinander vergleichen können.
Ich bin sicher, dass Sie die besseren Resultate erzielen werden als wir hier bei Storylead ;-) Unsere Nummer ist übrigens +41 41 720 33 22.
PS: Es ist jetzt 16:24 (ok, ging doch ein bisschen länger ;-))
Noch weitere Tipps zur Content Produktion gefällig?